Erste Schwester

Sr. Marta wurde am 27. März 1933 in Ostrau in Schlesien in einer tiefgläubigen Familie geboren. Nach der Matura am Gymnasium in Brünn im Jahr 1952 erlaubte ihr das kommunistische Regime nicht zu studieren. Daher begann sie in einem Büro zu arbeiten. Erst nach sechzehn Jahren konnte sie im Jahr 1968 beginnen ihre Sehnsucht nach höheren Werten in der Emigration in England und später in Österreich zu verwirklichen. Das beharrliche Suchen ihres Lebensweges fand seine Erfüllung in ihrer Weihe an Gott in einer neuen Ordensgemeinschaft. Im Jahr 1981 stand sie in Klagenfurtbei der Entstehung der Gemeinschaft der Schwestern Jesu und wurde ihre erste Vorgesetzte. Siearbeitete als Erzieherin und ab 1984 als Sekretärin im Werk Kirche in Not in Königstein in Deutschland.

Nach der politischen Wende in der damaligen Tschechoslowakeiwurde sie Anfang 1991 in ihre Heimat gesandt, wo dank ihrer hingebungsvollen Tätigkeit die Gemeinschaft der Schwestern Jesu Wurzel schlagen und sich entwickelnkonnte. Mitihrer Lebensweisheit und Erfahrung führte sie als Novizenmeisterin in Moravská Húzová die neu Beginnenden ins geistliche Leben ein. Von 1994-1996 leitete sie die junge Tschechische Provinz als deren Vorgesetzte. Nach der Übergabe des Amtes wirkte sie in Königgrätz, Klagenfurt und Wien. Die letzten acht Jahre lebte sie in der Kommunität im Zentrum der SSJ in Olmütz, wo sie oft auch den anderen Schwestern der Gemeinschaft begegnete. Mit ihrem Gebet und der tapferen Annahme der Schwierigkeiten des Alters,schafftesie den Schwesternein wichtiges geistliches Hinterland.Ende Mai 2019 war sie wegen einer akuten gesundheitlichen Schwierigkeit im Krankenhaus, mit nachfolgender Operation, an deren Folgen sie dann verstorben ist, gestärkt durch das Sakramentder Krankensalbung und begleitet vom Gebet der Mitschwestern.

Ihre persönlichen Gaben, besonders eine tiefe Beziehung zu Christus, ihr lebendiges Interesse um die Nächsten und ihre Lebenserfahrungen legte sie ganz in die Formation der ersten tschechischen Mitschwestern. Das innere Wachstum der Gemeinschaft und ihre Einheit in Liebe lagen ihr –als der ersten Schwester –sehr am Herzen. Durch ihre lautere Dankbarkeit für die liebende Führung Gottes und ihre mitreißende Freude über das Leben mit Gott munterte sie die Mitschwestern und auch viele andere auf. Mit ihrem Lächeln und ihren strahlenden Augen verkündete sie die Liebe Gottes auch ohne Worte.