Spiritualität
Das Leben der Schwestern bildet und formt die ignatianische Spiritualität. Auf Grund des Wirkens von P. Robert Kunert SJ, durch die Exerzitien, wurde sie zum Charisma der SSJ.
Der Name der Gemeinschaft der Schwestern Jesu wurde nicht zufällig gewählt, sondern gerade in Anbetracht der ignatianischen Spiritualität. Der hl. Ignatius war fasziniert und begeistert von Jesus Christus, der zur Mitte und Grundlage seines Lebens und Werkes wurde. Nach dem Vorbild des hl. Ignatius bauen die Schwestern ihr Leben auf Christus und bemühen sich um eine enge Freundschaft mit ihm. Nach den Worten des hl. Paulus „Ihr aber gehört Christus“ (1 Kor 3,23) wollen sie ganz ihm gehören.
Der Grundsatz „Gott in allen Dingen suchen“, den der hl. Ignatius als Vertrautheit mit Gott in allem Tun des Lebens charakterisiert, wird zum Ideal der Schwestern. Auf dem Weg zu diesem Ideal helfen den Schwestern vor allem die Exerzitien. Sie sind für sie eine Schule des Gebetes und des geistlichen Kampfes, in ihnen finden sie Orientierung für ihr Leben und für ihren Alltag.
Ein wichtiger Pfeiler der Spiritualität der Gemeinschaft ist die Unterscheidung zwischen dem Geist Christi und dem Geist der Welt. Dazu muss man immer wieder stehen bleiben, das Gespräch mit Gott führen und nach dem Erkannten handeln. Voraussetzung dafür ist die innere Freiheit. Die ignatianische Spiritualität hat eine intensive Dynamik. Sie verlangt von jeder Schwester, inne zu halten, jeder Regung und Gnade gegenüber offen sein, eine Pilgerin des göttlichen Willens zu sein.
Die Entscheidung für das Magis – das Mehr – im Dienst an Gott ist nicht eine Sehnsucht nach größerer Bedeutung oder Leistung, sondern das Bemühen alles „zur größeren Ehre Gottes“ zu tun. Es geht darum, sich immer mehr vom Geist Christi durchdringen zu lassen und sich ganz „seiner Sache“ hinzugeben. Der hl. Ignatius war von Christus gedrängt, sich nicht nur um das eigene Heil, sondern genauso um das Heil seiner Nächsten zu bemühen. In diesem Geist ist die Sendung der Schwestern das treu gelebte Zeugnis des gottgeweihten Lebens und das Bemühen den anderen auf dem Weg zu Gott zu helfen.
Die Gemeinschaft der Schwestern Jesu meldet sich zur ignatianischen Spiritualität und schöpft in ihrem Charisma aus deren Reichtum. Sie ist jedoch als selbständige Ordensgemeinschaft unabhängig von der Gesellschaft Jesu, die Hauptträger und Ausleger des Vermächtnisses des hl. Ignatius von Loyola ist.