Auferstehung in unserem Leben
Ein freudiges ALLELUJA war zu hören. Die Freude über die Auferstehung ist während der gesamten Osterzeit spürbar. Die Auferstehung ist eine schöne und hoffnungsvolle Realität, andererseits aber auch etwas Geheimnisvolles, Transzendentes, das sich möglicherweise nur schwer in unseren Alltag integrieren lässt. Wie sollen wir sie uns vorstellen? Wie kann man sie jetzt schon leben?
Um die Auferstehung ging es auch in der letzten Meditation unserer Exerzitien (geistlichen Übungen), durch die uns – dieses Jahr in Velehrad – mit Begeisterung und spiritueller Tiefe wieder unsere Mitschwester Sr. Marie Čeganová begleitet hat. Sie verwendete dabei Texte von Kardinal C. M. Martini SJ; einige Gedanken daraus können uns helfen, die Gegenwart des auferstandenen Herrn in unser Leben zu bringen.
Zur Vorbereitung der Meditation wurden wir aufgerufen unsere Augen zu öffnen. Der Herr ist doch von den Toten auferstanden, der Herr lebt; aber wo? Er lebt bei Gott und unter uns, in unserer Erfahrung, in unserem Leben, in unserer aktuellen Situation. Der auferstandene Herr ist immer gegenwärtig und kommt zu uns. Unser tägliches Leben trägt in seiner scheinbaren Bedeutungslosigkeit Zeichen der Auferstehung in sich.
Die Worte des Herrn, dass er den Aposteln nach Galiläa vorausgeht, also in ihre vertraute Umgebung, in die Heimat vieler von ihnen, weisen darauf hin: Der auferstandene Jesus geht uns voraus und erwartet uns – bei uns zu Hause, in unserer konkreten Lebenssituation, hier und jetzt. Dies ist ein kostbarer Schatz, der in jedem Moment unseres Lebens verborgen ist, selbst wenn er Unsicherheit, Schwierigkeiten und Dunkelheit mit sich bringt. Scheuen wir uns also nicht, mit Zuversicht anzunehmen, was jeder Tag bringt – Gottes Gegenwart ist darin verborgen und das ist eine beständige Quelle von Freude und Hoffnung – nicht nur in der Osterzeit oder während der Exerzitien.