Wie gehen die Vorbereitungen
für die zukünftige Kommunität
auf dem Muttergottesberg voran?

Es ist ungefähr ein Jahr her, seit wir der Einladung zur Gründung einer Kommunität unserer Gemeinschaft auf dem Muttergottesberg bei Horní Čermná zugestimmt haben. Seitdem ist viel passiert. Für das Auge ist es noch nicht so sichtbar, aber wir arbeiten intensiv an den Vorbereitungen. Die Studie des Hauses ist abgeschlossen (siehe Visualisierung), die Arbeit am Projekt geht weiter.

Es wurden bereits viel Zeit und Überlegungen in die Bemühungen gesteckt, ausreichend Wasser sicherzustellen. Im derzeitigen Brunnen ist wenig Wasser, daher suchen wir nach anderen Quellen. Ohne Wasser können wir und auch sonst niemand auf dem Muttergottesberg etwas anfangen. Überlegungen, einen neuen, tieferen Brunnen zu bauen haben wir aufgegeben, denn aufgrund der Lage wäre dies sehr teuer und zudem das Ergebnis ungewiss. Eine weitere Option ist eine Leitung zu einem Reservoir aus dem Dorf, das etwa einen halben Kilometer entfernten ist. Auch dies ist nicht einfach, aber es ist sicher und liefert ausreichend hochwertiges Trinkwasser. Die Arbeiten an dem Projekt dafür werden bald beginnen.

Der Muttergottesberg war uns dank des Gründers unserer Ordensgemeinschaft, Pater Robert Kunert SJ, immer nahe. Im letzten Jahr ist er uns jedoch noch näher gekommen. Öfters fahren wir hin, um alle Sorgen und Angelegenheiten nicht nur dieses Ortes in die Hände der Muttergottes zu legen. Wir pilgern hierher, um an diesem heiligen Ort das zu leben, wozu Gott der Herr uns eingeladen hat: für neue geistliche Berufungen zu beten, für unsere Treue und für alle, die den Weg der engen Nachfolge Christi bereits gehen.

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Gottes Einladung auf den Muttergottesberg

Letztes Jahr erhielten wir eine unerwartete Einladung, eine Kommunität im Geburtsort von P. Robert Kunert SJ (*1933 – †2019), dem Gründer unserer Gemeinschaft, zu beginnen. An einem malerischen Wallfahrtsort oberhalb des Dorfes Dolní Čermná (Diözese Königgrätz) betete er in seiner Kindheit und Jugend zur Muttergottes für seine Priester- und Ordensberufung. Deshalb empfinden auch wir Schwestern den Muttergottesberg als einen Ort, an dem jede von uns in gewisser Weise ihre Berufungswurzeln hat, wo wir intensiver „an der Quelle“ schöpfen können.

1957 trat P. Kunert SJ heimlich in die Gesellschaft Jesu ein und emigrierte zehn Jahre später nach Österreich, womit ihm der Weg zum Priestertum eröffnet wurde. Nach der Samtenen Revolution 1989 begann er an diese Orte zurückzukehren, die für ihn eng mit den Anfängen seiner Berufung verbunden waren. Besonders als er bei verschiedenen festlichen Anlässen die hl. Messe für uns auf dem Muttergottesberg feierte und wir seine Verwandten trafen, wurde sein Geburtsort auch für uns kostbar und nah.

Im Frühjahr 2023 zog eine Familie, die dort jahrelang in einem Wallfahrtshaus neben der Kirche gelebt hatte, aus, und wir erfuhren, dass die Pfarre keine neuen Bewohner finden konnte. Mit der Absicht, die Pfarre mit einer Spende für die Renovierung des Wallfahrtshauses zu unterstützen, damit es nicht verkauft werden muss, besuchten wir den Pfarrer. Wir befürchteten, der Muttergottesberg könnte durch den Verkauf des Hauses seinen typischen Charakter und seine spirituelle Atmosphäre als Wallfahrtsort verlieren…

Der Pfarrer meinte, es wäre schön, wenn wir auf den Muttergottesberg kämen, aber uns erschien das nicht realistisch. Große Aufmunterung erhielten wir auch von den Angehörigen von P. Kunert und von der Pfarrgemeinde. Allmählich und aufgrund anderer Impulse mussten wir uns fragen: Kann Gott das nicht doch von uns wollen? In gemeinsamer Unterscheidung und im Gebet aller Schwestern erkannten wir in dieser Einladung die Einladung Gottes: an dem Ort, an dem die Berufung des Gründers geboren wurde, die Sendung unserer Gemeinschaft zu leben – der Kirche neue geistliche Berufungen und die Treue der bestehenden zu erbitten. Natürlich ist auch hier bei der Muttergottes, wie an jedem Wallfahrtsort, der Himmel „ein Stückchen näher“… Die Überlegungen zur Gründung der Kommunität werden auch vom zuständigen Bischof Jan Vokál unterstützt.

Und so haben wir uns auf eine neue, nicht einfache und ziemlich abenteuerliche Reise gemacht, wie es bei Gottes Wegen der Fall ist. Es fehlt uns nicht an Gottes Gnade und der Fürsprache himmlischer Freunde, auch an guten Menschen an unserer Seite. Wir erfahren große Sympathie bei den Pfarrmitgliedern in Dolní Čermná, bei den Verwandten von P. Kunert, beim Pfarrer und bei den Verhandlungen mit dem Bistum. Wir schätzen sehr die Zusammenarbeit mit dem Architekten, der die Projektarbeit übernommen hat und uns in jeder Hinsicht unterstützt.

Nach sorgfältiger Überlegung, ob wir das ursprüngliche Haus renovieren oder das gesamte Objekt neu bauen sollten, kamen wir zu dem Schluss, dass es besser wäre, ein neues Haus zu bauen, das den neuen Bedürfnissen gerecht wird und sich gut in die Gesamtumgebung einfügt. Das zukünftige Objekt soll aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden bestehen. Ein Gebäude für eine Kommunität von Schwestern; im Erdgeschoss des zweiten Gebäudes Räumlichkeiten (Saal mit Küche und Sanitäranlagen) für die Pfarrgemeinde während Gottesdiensten, Wallfahrten usw., und im Obergeschoss dann Räume für Schwestern, die gelegentlich kommen.

Mit Ehrfurcht und Freude entdecken wir Schritt für Schritt Gottes Willen, was unsere Aufgabe dort betrifft. Es ist wie immer: Gottes Willen müssen wir nicht erfinden; wenn wir uns Gott bereitwillig öffnen, wird es uns geschenkt. Nach und nach erkennen wir ihn und dürfen staunen…

Legende:
A: Gebäude für die Kommunität der Schwestern
B: Gebäude mit Saal und Sanitäranlagen
C: Verbindungsteil von Hauskapelle der Schwestern und Garage

 

„Die Wenigsten erkennen, was Gott ihnen tun würde, wenn sie sich ihm ganz überließen.“
(Hl. Ignatius von Loyola)